Besondere Momente im Leben eines Orchesters und eines jeden Musikers sind natürlich Konzerte. So auch beim Blasorchester Büttelborn.

Viele Monate wird auf solch ein Ereignis hingearbeitet. Viele Probenabende, extra anberaumte Probenwochenenden und häusliches Üben sind erforderlich, um gut vorbereitet in ein solches Konzert zu gehen.

Ein Orchester wie das Blasorchester Büttelborn definiert sich in ganz besonderem Maße über Konzerte und sonstige musikalische Auftritte. Deshalb haben die Verantwortlichen von Anfang an darauf hingearbeitet, immer wieder Konzerte aufzuführen, um den musikalischen Leistungsstand des Ensembles einer breiten Öffentlichkeit präsentieren zu können.

Saalkonzerte

Das erste Frühjahrskonzert unter der Leitung von Ulrich Conzen im Jahr 1995 im Büttelborner Volkshaus. (Foto: Archiv)

Für Saalkonzerte in Büttelborn hat sich allein von der Größe des Saales und der Bühne her immer das Volkshaus in Büttelborn angeboten. Teilweise wurden jeweils bis zu 600 Gäste gezählt. Bei zuletzt rund 60 Orchestermitgliedern stößt die Kapazität der Volkshausbühne allerdings allmählich an ihre Grenzen.

In den Anfangsjahren saßen mitunter gleich zwei Orchester bei Konzerten auf der Bühne des Volkshaussaales: die Kulturringkapelle Büttelborn und der befreundete Musikverein Meulenwald Föhren. Das erste gemeinsame Konzert fand am 21. Mai 1966 statt.

Schon bald aber war diese Unterstützung nicht mehr nötig und die Büttelborner Musikerinnen und Musiker konnten eigenständige Konzerte aufführen.

In Abständen von zwei bis drei Jahren wurden solche Veranstaltungen durchgeführt. Meistens wurde dazu im Herbst ins Volkshaus eingeladen.

Volle Konzentration beim Frühjahrskonzert 2007 im Volkshaus Büttelborn. (Foto: Archiv)

Ab dem Jahr 1991 wurde ein zweijähriger Rhythmus für diese Konzerte festgelegt. Immer im Frühjahr sollte dem Büttelborner Publikum unter dem festen Begriff „Frühjahrskonzert“ ein Überblick über das neu erlernte Repertoire des Orchesters gegeben werden. Dieser Rhythmus wird bis heute beibehalten.

Ein besonderes Merkmal dieser Frühjahrskonzerte sind dabei die Auftritte des Jugendblasorchesters, das seit seinem Bestehen als „Vorgruppe“ stets den ersten Teil des Abends mitgestaltet.

Advents- und Kirchenkonzerte

Die Evangelische Kirche Büttelborn bietet immer ein tolles Ambiente für Adventskonzerte wie hier im Jahr 2009. (Foto: Archiv)

Der ehemalige musikalische Leiter Martin Reitz hatte es sich als gelernter Kirchenmusiker Anfang der 90er Jahre auf seine Fahnen geschrieben, das Blasorchester Büttelborn auch an Werke symphonischer Blasmusik heranzuführen.

Als Veranstaltungsorte boten sich die beiden Kirchen in der Heimatgemeinde Büttelborn an. Erstmals wurde ein solches Kirchenkonzert am 13. November 1993 in der Katholischen Kirche in Büttelborn durchgeführt. Und dies mit einem solchen Erfolg, dass man sich dazu entschloss, diese Art von Veranstaltungen in regelmäßigen Abständen und mit regelmäßigem Wechsel der Örtlichkeit innerhalb Büttelborns (Katholische Kirche / Evangelische Kirche) zu einer festen Einrichtung zu machen.

Die Literatur der symphonischen Blasmusik lud dazu ein, diese Kirchenkonzerte in der „stillen Jahreszeit“ durchzuführen und das Programm durch weihnachtliche Stücke zu ergänzen. Der Begriff „Adventskonzert“ war dadurch naheliegend und setzte sich durch. Zunächst in jährlichem Rhythmus, ab dem Jahr 1995 dann immer jedes zweite Jahr können die Freunde der Blasmusik in Büttelborn und Umgebung solchen Adventskonzerten in den Büttelborner Kirchen beiwohnen.

Eines der Adventskonzerte in einer Büttelborner Kirche fand im Dezember 2012 in der Katholischen Kirche statt. (Foto: Archiv)

Ein bisschen stolz sind die Verantwortlichen des Blasorchesters Büttelborn schon, dass man als eines der wenigen Orchester in der Region solche Kirchenkonzerte mit der entsprechenden Literatur dem Publikum anbieten kann. Was natürlich auch nur durch die Unterstützung der beiden örtlichen Kirchengemeinden möglich ist, die die Räumlichkeiten für diese Konzerte dankenswerter Weise stets kostenlos zur Verfügung stellen.

Konzert-Wiederholungen außerhalb Büttelborns

Was für ein Kleinod. Konzertwiederholungen fanden auch schon zweimal in der wunderschönen Herz-Jesu-Kirche in Kelsterbach statt (hier 2008). (Foto: Archiv)

Ein besonderer Wunsch des verstorbenen Ehrenvorsitzenden Heinz Weyer war es immer gewesen, mit der anspruchsvollen Literatur von Frühjahrs- und Adventskonzerten auch außerhalb Büttelborns auftreten zu können. Sein Anliegen war es dabei vor allem, dass die für ein Laienorchester schwer zu erlernenden Stücke nicht nach ihrer Aufführung für immer im Notenschrank verschwinden.

Leider war es ihm nicht mehr vergönnt, dies zu erleben. Aber nach seinem Tod griffen die Verantwortlichen diese Idee von Heinz Weyer gerne auf und knüpften Kontakte zu möglichen Partnern, die für solche Konzertwiederholungen außerhalb Büttelborns in Frage kommen könnten.

Nach einem ersten (vom Publikum wenig angenommenen) zaghaften Versuch 1993, also noch zu Lebzeiten von Heinz Weyer, in der Stadthalle Rüsselsheim war es dann im Jahr 1996 soweit. Anlässlich der 750-Jahr-Feier des Ortsteils Klein-Gerau gab das Blasorchester Büttelborn auf Einladung des ASV Klein-Gerau und der Sängervereinigung Klein-Gerau ein festliches Frühjahrskonzert im Klein-Gerauer Volkshaus als Wiederholung des Konzertes aus dem vorangegangenen Jahr in Büttelborn.

Auf auf der Bühne des Fritz-Treutel-Hauses in Kelsterbach hat das Blasorchester Büttelborn schon mehrfach Wiederholungen seines Frühjahrskonzertes aufgeführt (hier 2012). (Foto: Archiv)

Noch im selben Jahr fand erstmals auch eine Adventskonzert-Wiederholung statt. Veranstaltungsort war die Evangelische Laurentiuskirche in Trebur auf Einladung der dortigen Kirchengemeinde.

Diese beiden Veranstaltungen waren der Auftakt zu vielen Konzertwiederholungen und auch zu Konzerten mit freier Programmzusammenstellung, die das Blasorchester Büttelborn mit anspruchsvollen Musikstücken außerhalb der Heimatgemeinde bestritt. Besonders durch diese Art von musikalischen Auftritten hat sich das Blasorchester Büttelborn in den letzten Jahren in der Region einen großen Bekanntheitsgrad erworben.

Dieser neue Weg hat sich als voller Erfolg erwiesen. Auf diese Art und Weise lernte man beispielsweise Kirchen in Trebur, Stockstadt, Bischofsheim, Gernsheim, Groß-Gerau, Kelsterbach, Biebesheim und Rüsselsheim kennen. Zu Saalkonzerten erhielt man Einladungen ins Volkshaus Klein-Gerau, in die TV-Turnhalle nach Trebur, in die Turnhalle des TV Erfelden, in die Stadthalle Gernsheim oder in das Fritz-Treutel-Haus in Kelsterbach.

Benefizkonzerte

Das erste Benefizkonzert in Zusammenarbeit mit der Sparkassenstiftung Groß-Gerau 2005 in der Kathollischen Kirche in Gernsheim. (Foto: Archiv)

Eine besondere Zusammenarbeit entwickelte sich im Laufe der Jahre zur Sparkassenstiftung Groß-Gerau.

Nach Gründung des Jugendblasorchesters unterstützte die Kreissparkasse Groß-Gerau wiederholt die Nachwuchsarbeit des Blasorchesters Büttelborn mit namhaften Beträgen zur Anschaffung von Musikinstrumenten.

In den Folgejahren erweiterte sich das Spektrum weg von einer einseitigen Förderung hin zu einem partnerschaftlichen Verhältnis. Die Sparkassenstiftung engagierte das Blasorchester Büttelborn wiederholt für Benefizkonzerte, deren Erlös gemeinnützigen Zwecken zu Gute kommen sollte.

Die Rüsselsheimer Stadtkirche war 2010 Ort eines Benefizkonzertes zugunsten der Herta-Max-Stiftung. (Foto: Archiv)

Oft ging es um die Unterstützung baulicher Maßnahmen an Kirchen.

Zuletzt wurden aber auch soziale Einrichtungen in die Förderung mit einbezogen.

Solche Benefizkonzerte gab es zwischen 2005 und 2013 zugunsten von Sanierungsmaßnahmen in Kirchen der Umgebung wie der Katholischen Pfarrkirche Gernsheim, der Katholischen Kirche St. Walburga Groß-Gerau, der Katholischen Herz Jesu Kirche in Kelsterbach und der Evangelischen Stadtkirche in Groß-Gerau sowie zugunsten der Kreisvereinigung der Lebenshilfe Groß-Gerau und der Werkstätten für Behinderte in Rüsselsheim.

Zwei eigene Benefizkonzerte gestaltete das Blasorchester Büttelborn zugunsten der Sanierung der Evangelischen Kirche Büttelborn und des Evangelischen Gemeindehauses in Büttelborn.

Auftritte im Staatstheater Darmstadt

Beim Schauspiel "Egmont" spielte das Blasorchester Büttelborn die Nationalhymnen von Belgien und Spanien. (Foto: Archiv)

Zu den bisherigen Höhepunkten im Leben des Blasorchesters Büttelborn und auch der beteiligten Musikerinnen und Musiker zählen ganz bestimmt die Auftritte im Staatstheater Darmstadt, die jeweils durch die Vermittlung des Dirigenten und Mitglied des Staatstheaterorchesters Ulrich Conzen zustande kamen.

Zunächst erhielt das Orchester 1998 die Anfrage des Intendanten zur musikalischen Begleitung des Schauspiels „Egmont“ von Johann Wolfgang von Goethe.

In insgesamt 20 Aufführungen dieses Stückes hatte das Blasorchester Büttelborn die Aufgabe, an einer bestimmten Stelle die Nationalhymnen von Belgien und Spanien zu spielen – mit Auf- und Abmarsch.

Besonders in Erinnerung blieb bei den Beteiligten aber auch die musikalische Mitwirkung bei der konzertanten Belcanto-Oper „Norma“ von Vincenzo Bellini. Bei dieser Oper war das Blasorchester Büttelborn 2004 in insgesamt 9 Aufführungen als „Banda“ zu hören und zu sehen, die das Symphonieorchester des Staatstheaters an bestimmten Stellen zu unterstützen hatte. Dieses musikalisch sicherlich anspruchsvollere Werk hinterließ bei allen Beteiligten vor allem auch wegen der gesanglichen Leistungen der Solisten einen bleibenden Eindruck. Wann erlebt man schon einmal solche hervorragende Sängerinnen und Sänger wie Lena Nordin (als Norma), Katrin Gerstenberger (Adalgisa) oder Friedemann Kunder (Oroveso) so hautnah? Auch einem Dirigenten wie Raoul Grüneis begegnet man nicht alle Tage.

Als „Banda“ (in den oberen Reihen) waren Musikerinnen und Musiker des Blasorchesters Büttelborn im Rahmen der konzertanten Oper „Norma“ im Großen Haus des Staatstheaters Darmstadt gefragt. (Foto: Archiv)

Und schließlich wurde das Blasorchester Büttelborn im Jahr 2002 vom Intendanten zur musikalischen Gestaltung eines Familienkonzertes eingeladen. Auch hier saß man zusammen mit dem Symphonieorchester auf einer Bühne und spielte wechselweise verschiedene Konzertstücke.

Dieses Konzert und auch die Leistungen der Büttelborner Musikerinnen und Musiker hatten dem Publikum und den Verantwortlichen des Staatstheaters Darmstadt offensichtlich so gut gefallen, dass es im Herbst des gleichen Jahres zu einer Wiederholung kam.

Die Anfragen aus Darmstadt haben die Verantwortlichen des Blasorchesters Büttelborn natürlich mit Stolz erfüllt.

Sie haben den beteiligten Orchestermitgliedern aber auch intensive Eindrücke vom Leben eines Staatstheaters ermöglicht.

Vor allem aber war es der Kontakt mit den Musikerinnen und Musikern des Theaters selbst, der für viele zu einem einmaligen Erlebnis wurde.

Promenadenkonzerte in Darmstadt

Promenadenkonzerte im Darmstädter Orangeriegarten, wie hier 1997, zählten immer wieder zu den musikalischen Höhepunkten eines jeden Jahres. (Foto: Archiv)

Durch den Kontakt des damaligen Orchestermitgliedes Wilhelm Andres aus Arheilgen zu den Verantwortlichen der Stadt Darmstadt war es möglich geworden, dass das Blasorchester Büttelborn für Auftritte bei den wöchentlichen Promenadenkonzerten der Stadt engagiert wurde. Auf Einladung des Magistrates musizieren seit Jahren im Darmstädter Herrngarten und Orangeriegarten von Mai bis Oktober wöchentlich samstags und sonntags die unterschiedlichsten Orchester und Gesangsgruppen. Dauer eines solchen Konzertes ist jeweils eine Stunde.

Von 1981 bis 2011, also 30 Jahre lang, war das Blasorchester Büttelborn bei diesen Konzerten vertreten und trat dort jeweils mit anspruchsvoller Konzertliteratur auf. Nahezu 50 Auftritte waren in dieser Zeit zu verbuchen.

In idyllischem Ambiente spielte man entweder sonntagvormittags ab 11.00 Uhr oder samstagnachmittags ab 16.00 Uhr auf den Bühnen der jeweiligen Konzertmuscheln. Viele Besucher kamen dabei gezielt zu den Konzerten. Andere blieben bei ihrem Gang durch den Garten einfach mal stehen und lauschten.

„In Dixie Mood“ mit den Solisten Kai Plahuta, Helmut Kraus und Andreas Vierling (von links) beim Promenadenkonzert in der Konzertmuschel des Darmstädter Herrngartens 2007. (Foto: Archiv)

Die landschaftlich schön angelegten Gärten wurden vom Blasorchester auch zweimal vor oder nach Konzerten für besondere Fotoaufnahmen des Gesamtorchesters genutzt. 1983 im Herrngarten und 1997 im Orangeriegarten stellten sich die Musikerinnen und Musiker dem Fotografen. Vor allem das Bild auf dem Rasen vor dem Gebäude der Orangerie diente 15 Jahre lang als Plakatfoto für Konzertankündigungen.

Seit zwei Jahren nimmt das Blasorchester Büttelborn nicht mehr an den Promenadenkonzerten in Darmstadt teil, weil der Magistrat der Stadt Darmstadt die Auftrittsmöglichkeiten für die beteiligten Gruppen aus finanziellen Gründen stark einschränken musste.

Sonstige Konzerte und öffentliche Auftritte

In den Anfangsjahren trat die Kulturringkapelle Büttelborn sehr häufig bei Konzerten gemeinsam mit Gesangvereinen auf. Im Wechsel mit den Chören oder teilweise auch als begleitendes Medium wurden bei diesen Veranstaltungen konzertante Stücke aufgeführt.

Mehrfach war es der Gesangverein „Teutonia“ 1806 Wallerstädten – einer der ältesten Gesangvereine in Deutschland – mit dem solche Konzerte durchgeführt wurden. Später waren es dann auch die Sängervereinigung Wolfskehlen, der Männerchor der Gesangsabteilung der SKV Büttelborn oder der Männergesangverein „Liederkranz“ Büttelborn, die als Partner bei diesen gemeinsamen Konzerten auftraten.

Ein weiterer Partner war der Spielmannszug Dornheim. Gemeinsam mit den Pfeifern und Trommlern dieses Vereins wurde die Kulturringkapelle und später das Blasorchester Büttelborn immer wieder für die Aufführung des Großen Zapfenstreiches verpflichtet.

Meist zum Ende von besonderen Veranstaltungen traf man sich mit den Dornheimer Musikerinnen und Musikern und spielte dieses Werk. Erstmals war dies beim 125jährigen Jubiläum der Chorgemeinschaft Dornheim im Jahr 1969 der Fall, letztmals beim Kreisfeuerwehrtag in Astheim im Jahr 2004.

Verschiedene Märsche zum Auftakt, die einzelnen Posten des Zapfenstreiches und schließlich die deutsche Nationalhymne gehörten zu jedem Auftritt. Oft war der Zapfenstreich verbunden mit einem vorausgehenden Konzert des Orchesters, was den beteiligten Orchestermitgliedern ein hohes Maß an Kondition und Konzentration abverlangte.

Herausragendes Ereignis war dabei der gemeinsame Auftritt mit dem Großen Zapfenstreich auf dem Gelände des Klosters Eberbach im Rheingau.

Rock-, Pop-, Jazz- und Musicalmelodien im Biergarten des Groß-Gerauer Kulturcafés 2011. (Foto: Archiv)

Die Tradition, am Rosensonntagsumzug teilzunehmen, begann für die Kulturringkapelle schon 1966.

Doch auch bei anderen Gelegenheiten wurde die Übung des Musizierens beim Laufen benötigt. Herausragend ist hier die Teilnahme am Festumzug des Hessentages 1974 in Fritzlar, wo die Kapelle zusammen mit anderen Gruppen den Kreis Groß-Gerau repräsentierte.

Zu den absoluten Höhepunkten in der Geschichte des Blasorchesters Büttelborn ist unter dieser Rubrik zweifellos die Konzertreise nach Verona/Italien im Jahr 1976, der bisher am weitesten entfernte Auftritt, zu zählen.

Eine Einladung, bei der Eröffnung der Marmormesse in San Ambrogio in Italien mitzuwirken, hatte die Kulturringkapelle in die Ferne gelockt.

Zwei weitere Konzerte während des Aufenthaltes und ein dankbares Publikum machten die Reise in jeder Hinsicht zu einem Erfolg.

Ein besonders interessanter Auftritt der jüngeren Zeit war ein Konzert rein mit modernen Musiktiteln im Biergarten des Groß-Gerauer Kulturcafés. Ausschließlich Titel aus dem Rock-, Pop-, Jazz- und Musicalbereich waren dabei zu hören.

Über mehrere Jahre hinweg dauerten die Gespräche (erstmals bei der Kulturbörse des Kreises Groß-Gerau), die diesbezüglich mit den Verantwortlichen des Kulturcafés geführt worden waren, ehe es zu diesem besonderen Konzert kam.

Die beteiligten Musikerinnen und Musiker mussten dabei feststellen, dass auch moderne und für junge Ohren gefällig klingende Melodien als alleinige Konzertthematik einen großen Kraftaufwand bedeuten können.

Solistische Darbietungen

Ein ganz besonderes Erlebnis ist bei einem Konzert natürlich immer dann gegeben, wenn solistische Auftritte die Darbietungen eines Orchesters bereichern.

In den vielen Jahren seines Bestehens hat das Blasorchester Büttelborn schon viele gemeinsame Auftritte mit Solisten erleben dürfen. Dies gilt sowohl für Saal- als auch für Kirchenkonzerte. Oft waren es Solisten aus den eigenen Reihen. Wiederholt konnten aber auch Berufsmusiker für solistische Auftritte gewonnen werden.

Walter Bergner und Andreas Klink beim Trompetensolo "Il Silenzio" im Darmstädter Orangeriegarten 1988. (Foto: Archiv)

Zu den Solisten aus den eigenen Reihen zählen u.a.:
Karl Jockel, Xylophon: „Zirkus Renz“
Horst und Wilhelm Astheimer, Klarinette: „Murzel und Purzel“
Prof. Dr. Peter Dietz, Trompete: „Die Post im Walde“
Wilhelm Andres, Trompete: „Die Post im Walde“
Walter Bergner, Trompete: „Die Post im Walde“ und vieles mehr
Manfred Ernst und Manfred Barthel, Klarinette: „Klarinetten-Muckel“
Manfred Ernst, Saxophon: „Yakety Sax“
Andreas Klink, Trompete: „Carneval von Venedig"
Bettina Kröckel und Slavi Petkov, Flöte: „Zwei kleine Finken“
Bläserquintett: „Mein kleiner grüner Kaktus“
Manfred Barthel, Klarinette: „Konzert in A-Dur“ von Mozart
Tubaquartett: „Tuba Tiger Rag“
Matthias Höhl, Euphonium: „Song For Ina“
Fred Kraus, Gesang: „Joe Cocker“
Flötenquartett: „Flöten-Kanon“ von Pachelbel
Bläserquintett: „Christmas Crackers“
Bläsertrio mit Akkordeon: „Klezmer Classics“

Karl Jockel bei seinem legendären Xylophonsolo "Zirkus Renz" beim Jubiläumskonzert 1989. (Foto: Archiv)
Gastsolist Mario Rossa mit seinem Dudelsack beim Frühjahrskonzert 2009. (Foto: Archiv)
Ein Alphorn in der Kirche mit Solist Ulrich Conzen beim Adventskonzert 1999. (Foto: Archiv)

Weitere Solisten konnten – vor allem in den letzten Jahren überwiegend durch Kontakte des musikalischen Leiters Ulrich Conzen – zu einem Auftritt beim Blasorchester Büttelborn bewogen werden. Dazu gehören:

Georg Weyerer, Trompete: „Die Post im Walde“
Hans Schäfer, Trompete: „Der alte Dessauer“
Ulrich Conzen, Posaune: „Blue Bells Of Scotland“, „Czardas”
Martin Walz, Waldhorn: „Konzert Nr. 1 für Horn und Orchester“
Joachim Enders, Klavier: „Rhapsody In Blue“
Petra van der Heide, Harfe: „Harfenkonzert B-Dur“ von Händel
Manfred Bockschweiger, Trompete: „Konzert für Trompete und Orchester“ von Alexander Arutiunian, „Der alte Dessauer“
Ulrich Conzen, Alphorn: „Der Alptraum“
Mario Rossa, Dudelsack: „Schottische Rhapsodie"

Besondere musikalische Effekte

Fred Kraus mit der Mundharmonika und Kai Astheimer mit der Elektro-Bassgitarre sorgten beim Frühjahrskonzert 2009 für besondere Effekte bei der Filmmusik des Italo-Westerns „Spiel mir das Lied vom Tod“.. (Foto: Archiv)

Ein großes Blasorchester wirkt bei einem Konzert meist eher statisch. Um das Publikum zusätzlich zur Musik zu unterhalten, haben die Dirigenten des Blasorchesters immer wieder spezielle Effekte eingestreut. Auch für die Musiker kann das ziemlich spaßig sein!

So wurden beispielsweise bei den Aufführungen des Musikstücks „Hymne und Triumphmarsch aus Aida“ von Giuseppe Verdi die Fanfaren auf zwei verschiedene Positionen im jeweiligen Konzertsaal verteilt, was dem Ganzen bei deren Einsätzen einen gewaltigen Effekt verlieh.

Ähnliches war auch bei Aufführungen von Werken des Komponisten Giovanni Gabrieli zu spüren. Bei Kirchenkonzerten verblieb in der Regel der Holzbläsersatz im Kirchenschiff und die Blechbläser spielten von einer Empore aus. Der raumfüllende, voluminöse Klang fand immer wieder ein begeistertes Publikum.

Auch der Einsatz von E-Gitarre und Mundharmonika bei dem Titel „Spiel mir das Lied vom Tod“ von Ennio Morricone im „Schwalbennest“ des Büttelborner Volkshauses verfehlte seine Wirkung nicht.

Pfeifender Weise oder auch gesanglich überzeugten die Mitglieder des Blasorchesters Büttelborn ihr Publikum beispielsweise auch bei den Stücken „Handkäs mit Musik“, „All Night Long“ oder „Die Fischerin vom Bodensee“.

Absoluter Höhepunkt war bisher jedoch sicherlich der Auftritt der Kölner Jazz-Band „Happy Wanderers“ beim Frühjahrskonzert im Mai 2005 im Volkshaus Büttelborn und ein Jahr später bei der Konzertwiederholung in der Gernsheimer Stadthalle.

Die „Heimatband“ des musikalischen Leiters Ulrich Conzen spielte selbst „Proud Mary“ und intonierte gemeinsam mit dem Blasorchester Büttelborn „Sweet Georgia Brown“, „Pop Giants“ und den „St. Louis Blues Marsch“ in speziell zusammengestellten Arrangements.

Eine äußerst gelungene und vom Publikum und der regionalen Presse begeistert aufgenommene Symbiose.

Beim „Triumphmarsch aus Aida“ verteilten sich die Trompeten zusammen mit Nachwuchsmusikern
aus dem Jugendblasorchester als besonderer Effekt neben der Empore auch auf das Schwalbennest
im Büttelborner Volkshaus. Von links: Oliver Puhlmann, Jan Schneider, Nicola Herrlich, Danilo Müller,
Janina Lehr, Anna Holzheuser, Jonathan Mayer, Tim Kaiser, Marcus Jockel (beide verdeckt) und
Marc Nickoll. (Foto: Archiv)