Musik rund um die Uhr - das Maifest

Die Anfänge

Zwei Tage Musik rund um die Uhr, mehrere Musikgruppen, verschiedene Musikrichtungen, Party für Jung und Alt und vor allem immer ein volles Haus – das war die Vision von Heinz Weyer, dem früheren Vorsitzenden und heutigen Ehrenvorsitzenden des Blasorchesters Büttelborn.

Diesen Wunsch erfüllte er sich mit dem Festwochenende anlässlich des 25jährigen Vereinsjubiläums 1989. Und wer Heinz Weyer kannte, der wusste, dass dieser sich damit nicht zufrieden geben würde. „So etwas muss doch auch außerhalb eines Jubiläums möglich sein!“

Nachdem schon seit vielen Jahren in Büttelborn kein „Tanz in den Mai“ mehr stattfand und auch am 1. Mai nur wenig Unterhaltungsangebote vorhanden waren, bot sich der Termin im Frühjahr für ein „Maifest“ an.

Im Jahr 1991 stellte sich das Blasorchester der neuen Aufgabe. Als organisatorische Grundlage galt das Jubiläumsfest 1989. Die Orchestermitglieder hatten ja bei eben diesem Jubiläum im Hinblick auf den Aufbau eines Zeltes viel gelernt. Und so ein wesentlich kleineres Exemplar war schnell aufgebaut. Die „Location“ war das Grundstück der Familie Funk direkt neben dem Musikpavillon. Logistische Abläufe für die Verpflegung waren auch noch präsent. Programmpunkte waren mit der Jagdhornbläsergruppe des Kreisjägervereins, dem Musikverein Goddelau und dem Tanz- und Unterhaltungsduo „Happy Hour“ schnell gefunden.

Das Motto lautete „Mit Blasmusik und Tanz in den Mai“.

Ein einmaliges Foto: Nur beim ersten Maifest 1991 stand das Festzelt auf dem Grundstück
der Familie Funk neben dem Musikpavillon. (Foto: Archiv)

Und da waren ja auch noch das eigene „Große“ Blasorchester und das Jugendblasorchester Büttelborn, die beide wenige Wochen vorher mit dem ersten Frühjahrskonzert unter ihrem neuen Dirigenten Martin Reitz beste Werbung für dieses Maifest gemacht hatten. Schon damals konnten die Konzertbesucher Titel auswählen, die sie beim Maifest gerne wieder hören wollten.

In Form einer Hitparade wurden diese Titel am Nachmittag des 1. Mai beim Auftritt des Blasorchesters Büttelborn dargeboten.

Die „Top Ten“ der Hitparade umfasste dabei folgende Titel:
• Alte Kameraden, Marsch
• Dankeschön Bert Kämpfert,Potpourri
• Bella Italia, Potpourri
• One Moment In Time, Popmusik
• Pro und Contra, Solo für 3 Trompeten und 3 Posaunen
• Rosen der Liebe, Walzer
• Wo die Wolga fließt, Potpourri
• In Dixie Mood, Swing-Medley
• The Beatles, Potpourri
• Jesus Christ Superstar, Potpourri

Beim Aufstellen der „Maifest-Schilder“
wurde immer jede Hand gebraucht.


Von links:

Kai Plahuta,
Sebastian Meneghini,
Andreas Barthel,
Fred Kraus,
Hans-Peter Ernst
und
Marcus Jockel

Strömender Regen und kalte Witterung ließen die Verantwortlichen zunächst zweifeln, ob dieses Maifest überhaupt vom Publikum angenommen werden würde.

Doch die Büttelborner Bevölkerung hatte anscheinend vom Jubiläum her die Erfahrung gemacht, dass es sich beim Blasorchester Büttelborn gut feiern lässt. Und vermutlich wollte man auch die Bemühungen des Orchesters um den Aufbau eines Jugendblasorchesters honorieren. Der Veranstalter hatte außerdem für eine Beheizung gesorgt. Und so war das Zelt an beiden Tagen proppenvoll.

Das Mini-Orchester beim Maifest 2000. (Foto: Archiv)
Das Jugendblasorchester beim Maifest 2000. (Foto: Archiv)

Die vielen Besucher beim Tanz in den Mai am 30. April und beim „Wunschkonzert“ am 1. Mai ermunterten die Verantwortlichen des Blasorchesters Büttelborn, diese Lücke im Veranstaltungskalender der Büttelborner Vereine auch in den Folgejahren mit dem gleichen Konzept zu füllen, so dass das Maifest schon bald einen festen Platz im Kalender des Büttelborner Kulturringes einnahm.

Das Maifest im Laufe der Zeit

Bereits im Jahr 1992 wurde man mutiger und baute ein etwas größeres Festzelt – nun wieder auf dem alten Sportplatz – auf, was sich als wegweisend für die nächsten Jahre erwies. Der Höhepunkt in diesem zweiten Jahr sollte der Auftritt der Büttelborner Mundart-Rockband „Handkäs mit Musik“ werden, die sich zum überwiegenden Teil aus Musikerinnen und Musikern des Blasorchesters Büttelborn zusammensetzte. Diese Band sorgte in den Folgejahren bis zu ihrer Auflösung immer wieder für ein besonderes Highlight zum Abschluss des Festes.

Bis 1994 wurde das Maifest jährlich gefeiert. Der personelle und zeitliche Aufwand für die Mitglieder bei dieser Veranstaltung führten dann zu der Entscheidung, das Maifest nur noch alle zwei Jahre zu veranstalten.

Die Sektbar ist obligatorisch. Hier im Jahr 2004 mit (von links)
Simone Erzgräber, Elke Schamber, Bettina Kröckel und Sandra Senßfelder

Neben den musikalischen Highlights sorgte immer auch eine mit wertvollen Preisen in einem Umfang von bis zu 4.000 Euro bestückte Tombola für regen Zuspruch. Bis zum Jahr 2004 wurde diese Tombola angeboten.

Im Jahr 2004 wich man zum ersten und bisher einzigen Mal von der Konzeption eines zweitägigen Festes ab. Den 2. Mai (ein Sonntag) nutzten die Gemeinde Büttelborn und das Kreiskulturbüro als dritten Tag zusätzlich, um im Rahmen der auf Kreisebene erstmaligen Veranstaltungsreihe „KulTour“ in einem bestehenden Festzelt noch einen Auftritt der international bekannten „Barrelhouse Jazzband“ draufzusetzen. 350 Besucher im nahezu ausverkauften Maifestzelt waren ebenso begeistert wie die Veranstalter selbst.

Die Barrelhouse Jazzband. Zu Gast beim Maifest 2004. (Foto: Barrelhouse Jazzband)
Voll der Trubel im Zelt im Jahr 2004 bei "Shadows Of Elvis". (Foto: Archiv)

Mit den steigenden Kosten bei der Zeltanmietung und bei den auftretenden Tanz- und Partybands stieg allmählich auch das finanzielle Risiko des Maifest-Veranstalters. Hinzu kamen ähnliche Veranstaltungen, die im Laufe der Jahre zum gleichen Termin in den Nachbarkommunen wie Pilze aus dem Boden schossen.

Diese Faktoren waren ausschlaggebend dafür, dass das Blasorchester Büttelborn für sein Maifest ein neues Konzept entwickelte. Ohne aufwendiges Festzelt und ohne kostenintensive Partyband wird das Maifest seit 2006 in abgespeckter Form bis heute im und rund um den Heinz-Weyer-Musikpavillon organisiert.

Fünf Tuben, wie hier beim Maifest 2006, gab es auch beim Blasorchester Büttelborn nur selten.
Von links: Hubert Kraus, Mara Thurnhofer, Jessica Herr, Winfried Neudecker und Kai
Klinger.
(Foto: Archiv)

Auch dieses Konzept wurde zuletzt weiterentwickelt. Verschiedene Verpflegungsstände mit vielfältigen Getränke- und Essensangeboten, eine Sektbar und eine Kuchentheke bieten zunächst einmal eine kulinarische Grundlage. Musikalisch hat sich mittlerweile ein professioneller DJ am 30. April als Anziehungspunkt für die junge Bevölkerung herauskristallisiert.

Am 1. Mai setzte der Veranstalter bisher ganz auf die Attraktivität der drei eigenen Orchester. Zukünftig soll aber auch hier wieder ein Musikverein aus der näheren Umgebung für ein alternatives Angebot sorgen. Und nicht zuletzt bietet der Jugendausschuss des Blasorchesters Büttelborn seit 2006 mit viel Engagement und Kreativität Spielstationen für Kinder an.

Mit der Durchführung des Maifestes verbinden die meisten Orchestermitglieder viele Erinnerungen. Da waren zum Beispiel die Nachtwachen im Zelt, die „aufmunternden“ Worte des Richtmeisters beim Zeltaufbau oder auch die Allergie des Richtmeisters gegen gelbe Baseball-Mützen, um nur einige zu nennen.

„Großes“ Orchester, Jugendblasorchester und Mini-Orchester
brachten beim Maifest 2008 rund 100 Aktive zum gemeinsamen Auftritt
auf die Beine. (Foto: Archiv)

Ohne die Unterstützung aus der Bevölkerung wäre ein solches Fest aber nie zu stemmen gewesen. Deshalb war es immer wichtig, dass sich das Blasorchester Büttelborn auf die vielen Helferinnen und Helfer und auf seine Sponsoren verlassen konnte. Als Dank dafür wurde im Festzelt immer eine große Tafel mit den Namen der Sponsoren aufgehängt, die als Blickfang auf der einen Stirnseite über dem Zelteingang zu sehen war.

Die Stirnseite des Maifest-Zeltes zierte von Anfang an eine riesengroße Sponsorentafel. (Foto: Archiv)

Auch Wetterkapriolen haben das Maifest immer wieder mal heimgesucht. Von „schwülheiß“ bis „gewittrige Regenfälle“ war alles vertreten. Von staubig bis Wassereinbruch über den Zeltboden haben wir alles schon mal erlebt. Und trotzdem hat dies die Bevölkerung nie davon abgehalten, auf ihrer Maitour beim Blasorchester Büttelborn vorbeizuschauen.

Auftretende Musik-Gruppen neben „Großem“ Blasorchester, Jugendblasorchester und Mini-Orchester seit 1991:
Jagdhornbläsergruppe des Kreisjägervereins; Tanz- und Unterhaltungsduo „Happy Hour“; Musikverein Goddelau; Showband „Sunrise“; Mundart-Rockband „Handkäs mit Musik“; Blasorchester Gau-Odernheim; Musikverein Meulenwald Föhren; Musikverein Astheim; „Pentagon Showband“; Blasorchester Erzhausen; „Houseband“; Musikzug der SG Weiterstadt; Partyband „Time Light“; Tanz & Coverband „Timetravel“; Tanzband “Take Five”; Showband “The Shadows Of Elvis”; Barrelhouse Jazzband; Duo Beckmann & Klink; DJ Peter Gräber

Frage:
Wieviele Stühle
passen auf
einen Schubkarren?

Antwort: 25
W
ie hier beim
Maifest 2010